THE TRACKING DOTS PROJECT
Viele Farblaserdrucker und -kopierer drucken nicht nur die vom Rechner übertragenen Daten, sondern fügen ihnen einen eigenen Code als digitales Wasserzeichen hinzu.
Diese Codes, genannt Tracking Dots oder Yellow Dots oder Machine Identification Codes (MIC), stellen die freie und selbstbestimmte Nutzung der Technologie infrage.
Denn anhand dieser Codes lassen sich Druckertyp und Seriennummer sowie teilweise Uhrzeit und Datum rückverfolgen, an dem der Druck ausgeführt wurde.
Für das menschliche Auge bleiben die Codes unsichtbar, sie können nur mit technischen Hilfsmitteln sichtbar gemacht werden.
Die Hersteller machten und machen zu dieser implementierten Technologie keine Angaben.
Bereits 2005 recherchierte die kalifornische Electric Frontier Foundation (EFF) zu dem Thema.
2018 entwickelte ein Team des Fachbereichs "Datenschutz und Datensicherheit" der TU Dresden eine Software, die die Tracking Dots eines Druckers erkennen und verschleiern kann, indem sie dem bestehenden Code weitere gelbe Punkte hinzufügt.
Ein Jahr zuvor, im Juni 2017, war die US-amerikanische Whistleblowerin Reality Leigh Winner anhand von Tracking Dots überführt und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Kurz nach dem Release dieser Webseite kontaktierte mich der Verbindungsmann eines weiteren Whistleblowers, da dieser befürchtete, ebenfalls anhand von Tracking Dots erkannt zu werden, und bat mich, seine Ausdrucke nach Codes zu untersuchen.
Diese Webseite ist der Versuch, im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojektes eine erneute Bestandsaufnahme der aktuellen Generation von Druckern und Kopierern vorzunehmen und öffentlich zu machen.
„The Tracking Dots Project“ versteht sich als forensische Untersuchung mit künstlerischen Mitteln.
Es macht die Grammatik eines Mediums sichtbar, indem es die implementierten Codes zum Bildgegenstand erhebt.
Mein Dank richtet sich an die TU Dresden für die Unterstützung.
Wolfgang Plöger / Studio
Prinzenallee 20 / Hinterhof
D-13357 Berlin
www.wolfgang-ploeger.com
Diese Webseite wurde gefördert durch den Deutschen Künstlerbund im Rahmen von "Neustart Kultur".